Das japanische Videospiel-Magazin Nintendo Dream hat erneut mit den Entwicklern hinter Fire Emblem Warriors über das neuste und letzte DLC-Paket gesprochen.
Das gesamte Interview findet ihr auf englisch übersetzt hier, unten fassen wir das interessanteste zusammen:
Über das letzte DLC-Paket
- Man blickt auf einen langen Weg zurück. Alles begann damit, dass man die 3DS-Version von Hyrule Warriors als Basis verwendete und Link noch als spielbarer Charakter über das Schlachtfeld lief
- Man ist mit den Reaktionen über Warriors und die DLC-Pakete sehr zufrieden, man erwähnt dass man via Twitter viele Eindrücke sammeln konnte
- Man ist außerdem sehr zufrieden mit der Waffenvielfalt die es inzwischen im Spiel gibt
Über Tharja
- Tharja war von Anfang an für das Spiel geplant. Sie hätte es fast ins Hauptspiel geschafft
- Bei ihrer Gestaltung arbeitete man sowohl mit dem Fire Emblem Cipher-Team, als auch mit Charakterdesigner Kozaki Yuzuke zusammen. Diese haben Tharjas große Popularität damals nicht erwartet
- Tharjas japanische Synchronsprecherin aus Awakening ist inzwischen im Ruhestand. Zu der Zeit, in der Tharja für Warriors entwickelt wurde, gab es auch noch keine Sprachaufnahmen für Heroes. Man musste einen neuen Synchronsprecher finden und gab sich viel Mühe damit, Stimme und Charakter passend zu machen
- Laut Hiroya Usuda (Team Ninja, Director) hat Tharja den "schärfsten Körper der Armee" in Awakening, deshalb gab man sich viel Mühe, diesen in Warriors so gut wie möglich darzustellen
- Es gibt eine offizielle Figur von Tharja in einer sehr sexy Pose. Man wollte diese Pose unbedingt irgendwie ins Spiel einbauen, letztendlich wurde es ihre Siegesanimation. Man hatte jedoch Sorgen, Tharja und diese Pose wären zu sexy für die Alterseinstufung des Spiels...
Über Olivia
- Olivia war der letzte Charakter, für den man sich entschieden hatte. Alternativ hätten es fast Gaius oder Lon'zu ins Spiel geschafft
- Gaius wäre ein Problem, da er als einziger Dolche nutzt und man neue Waffentypen hätte einführen müssen.
- Lon'zu wäre zu identisch mit Nabarl, selbst der Synchronsprecher im japanischen ist der gleiche
- Man war auf der Suche nach einem anderen populären weiblichen Charakter, und ihnen gefiel die Idee, nach Azura eine weitere Tänzerin einzubauen
Über Owain
- Owain stand nie außer Frage, da er bereits als NPC im Spiel auftauchte
- Seine Besonderheit ist das Benennen seiner Spezialangriffe. Im Japanischen macht er indirekte Anspielungen auf die Spielenamen (z.B. Black Night Sword -> Fire Emblem Fates), im Westen sind seine Spezialangriffe direkt Namen wie "Sacred Stones" oder "Radiant Dawn"
- Bei der Siegesanimation hat man ihn viel Sprechen lassen und seinen Text mittendrin abgeschnitten - dieser Gag war von Anfang an geplant. Aber man kann sich den kompletten Text in der Galerie anhören
Über Kostüme
- Beim Designen der Kostümen musste man sich entscheiden, ob man ernsthafte oder lustige Kostüme gestalten wollte
- bei Frederick kam ihnen die Idee, ihm ein T-Shirt mit der Aufschrift "Chrom wants you!" zu geben. Sie haben das gleiche T-Shirt sogar auf einer Messe mal zum Verkauf gesehen
- Intelligent Systems hat ihnen aber zu ernsthafteren Kostümen geraten
- Lissa sagt in einer ihrer Supportgespräche, dass sie gerne mehr wie Emmeryn wäre, deshalb bekam sie ihr Outfit als Kostüm
- Für Azura musste man sich ein neues Outfit für ihre entwickelte Klasse überlegen. Man entschied sich für den Namen "Diva" (ital. für Göttin) und gab ihr göttliche Verzierungen
- Lindes Entwicklung, Bischof, hatte ebenfalls noch kein offizielles Design. Man entschied sich, ihr mehr Gold-Verzierungen zu geben, um es heiliger wirken zu lassen. Da man Charaktere in Warriors hauptsächlich von hinten sieht, gab man sich Mühe, dort auch neue Details hinzuzufügen
- Nabarls Entwicklung wurde auch neu designt. Man wollte ihm keine Rüstung geben, da er ein schneller Kämpfer ist und eine Rüstung ihn schwerer wirken ließe. Das neue Design sah Stefans Design von Radiant Dawn so ähnlich, dass IS einschritt und die Entwickler dazu brachte, weitere Änderungen am Design vorzunehmen.
- Olivias Entwicklung ist das Gegenstück zu Azuras, deshalb bekam auch ihre Klasse den Namen "Prima", als Gegenstück zur "Diva". Bei ihrem Design wurden Bänder an die Arme gehangen, die eine große Herausforderung beim Animieren des Charakters darstellten. Letztendlich halbierte man die länge der Bänder, um das Problem zu umgehen. Auch die Transparenz ihrer Kleidungsstücke war nicht einfach richtig umzusetzen.
Über Darios
- Im ursprünglichen Konzept für die Story des Spiels war der Plan, Darios in einem DLC-Kapitel retten zu können und ihn danach spielbar zu machen
- Man musste darüber nachdenken, ob man einen FE-Charakter aus der Planung nehmen würde, um Darios stattdessen hinzufügen zu können. Aber man wollte so viele FE-Charaktere ins Spiel einpflegen, dass man nie die Gelegenheit dazu bekam, sich um Darios zu kümmern
- NPC-Charaktere spielbar zu machen, ist nicht so leicht, wie es vielleicht klingt. Es müssen unter anderem viele Dialoge und Animationen entworfen werden
- Man hat Darios' Schicksal in der Story absichtlich offen gelassen, damit man später eine kostenlose neue Karte ins Spiel einpflegen könnte, in der man ihn retten und somit freispielen kann. Aber dazu kam es nie. Vielleicht dann in Warriors 2?
Über Unterstützungsgespräche
- Owain hat so viele Unterstützungsgespräche, weil er so eine übertriebene Persönlichkeit hat, dass das Lesen seiner Texte sehr unterhaltsam ist. Er war außerdem am einfachsten zu schreiben
- Man hat versucht in Unterstützungsgesprächen noch ein paar Trivia-Fakten zu erwähnen.
- Man hatte ursprünglich eine Richtlinie mit "jeder Charakter braucht X Supports", aber letztendlich fiel es ihnen schwer, so viele Texte zu schreiben.
- Es gab einen Moment, wo man sich gezwungen fühlte, weitere Supports zu schreiben, damit der Charakter diese Anzahl erreicht, aber eigentlich wusste man garnicht, was man schreiben sollte - an diesem Punkt wurde die Regeln dann doch verworfen
- Usuda gefallen Owains Unterstützungsgespräche am besten, als weiteres Highlight erwähnt er Olivia x Xander. In diesem bringt Xander Olivia bei, wie man die Schüchternheit loswird; das gleiche Gespräch gab es in Awakening, jedoch stammen die Sprüche dort von Maribelle und nicht von Xander
Über zerbrochene Rüstungen
- Logisch betrachtet dürften Charaktere unter der Rüstung nur Unterwäsche tragen... aber das wäre unpassend und langweilig. Man entwarf die Designs, als würden die Charaktere eine "Unter-Rüstung" unter der richtigen Rüstung tragen
- Für die Charaktere wurden 3 Designs entworfen, und dann entschied man sich für das beste davon
- Man weiß offiziell nicht, wo sich das Mal der Erhabenen auf Owains Körper befindet. Man musste beim entwerfen der "Unterwäsche" also darauf achten, nicht zu viel Haut zu zeigen. Das Warriors-Team wollte nicht einfach irgendwo das Mal platzieren, sondern es verdeckt lassen
- Man musste auch aufpassen, nicht zu viel Haut zu zeigen, da es die Altersempfehlung des Spiels beeinflussen könnte
- Tharja und Olivia waren ein Problem, da sie sowieso nicht viel Kleidung tragen. Bei Olivia wurde sogar ein Kleidungsstück hinzugefügt, wenn ihre Rüstung zerbricht
Letzte Worte
- Es war ein langer und schwieriger Weg, aber jetzt ist es erstmal vorbei. Sie werden für eine Weile nicht mit uns Fire Emblem-Fans kommunizieren können. Die positiven Reaktionen auf die DLC-Pakete benutzen sie als Energie für ihre nächsten Projekte. Usuda bedankt sich dafür, dass wir so lange an diesem Projekt teilgenommen haben.
- Die Entwicklung von Fire Emblem Warriors begann als Fates gerade erschien. Die Nintendo Switch war unbekannt, Heroes gab es auch noch nicht
- Yosuke Hayashi (Koei Tecmo, Director) ist stolz darauf, an Fire Emblem gearbeitet haben und gleichzeitig beobachten zu können, wie FE immer populärer wurde
- Sie bedauern, dass viele Charaktere nicht eingebaut werden konnten, aber wenn sie die Möglichkeit bekommen, würden sie liebend gern an einem Fire Emblem Warriors 2 arbeiten
- Derzeit arbeiten sie aber nicht an einem Warriors 2
- Das Team besteht aus Fire Emblem Fans und sie hoffen alle, die Serie in Zukunft wieder unterstützen zu dürfen
Die beiden machen im Interview mehrmals klar: wenn sie dürfen, würden sie gerne an einem Nachfolger arbeiten. Dieser ist aber zumindest derzeit nicht geplant. Dies ist auch eine Entscheidung, die Nintendo fällen müsste. Team Ninja kann Nintendo nur Interesse und Bereitschaft zeigen, und hoffen, dass Nintendo zustimmt. Von den Verkaufszahlen her, war Warriors ein Erfolg, denn es hat bereits eine Million Exemplare verkauft. Wir halten euch auf dem Laufenden, wenn es Hinweise zu Warriors 2 geben sollte.
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