Vanessa, wie ergeht es dir?

Du willst über Prinz Innes Bescheid wissen, nicht wahr? Es geht ihm gut.Für einen Moment war ich besorgt, doch er hält sich tapfer.

Nun...Weist du, als Priester habe ich Menschen in allen Lebenslagen gesehen.In manchen von ihnen ? wie in dir ? kann ich wie in einem offenen Buch lesen.

Nein, nein. So ist das nicht.Ich wollte nur sagen, dass du ein ehrliches und aufrichtiges Mädchen bist.Das ist ein Kompliment, dass eines Ritters würdig ist.

Hm. Sag, würdest du gerne eine Geschichte aus der Jugend des Prinzen hören?

Hm...Oh!Ich glaube, wir sollten uns besser zuerst um unsere Feinde kümmern.

Ja, ich glaube, das wäre wohl am Besten.

Es wäre mir eine Freude.Dann ein andermal.

Nun, hast du jetzt Zeit für die Geschichte, die ich dir versprach?

Es ist über zehn Jahre her und der Prinz war noch ein Kind.Im Schloss fand eine Zeremonie statt, zu der ein Kunstschütze geladen war.

Ja. Er war ein sehr berühmter und unleugbar geschickter Schütze aus demAusland.Er sollte auf ein winziges Ziel schießen, dass in der Ferne aufgestellt worden war.Doch inmitten der Vorführung hielt ihn jemand vom Schießen ab.

Genau, es war der junge Prinz Innes.Er sagte: ?Das ist nicht weit genug! Setzt das Ziel weiter zurück!?Dann bestand er darauf, es selbst zu versuchen.

Ja, nicht wahr?König Hayden versuchte, ihn aufzuhalten, aber...Nun, du weist, wie er sein kann. Er hört auf niemanden.Und so wurde das Ganze zu einem Wettbewerb zwischen unserem Prinzen unddiesem fremdländischen Schützen.

Zuerst legten sie die Grundregeln fest.Jeder von ihnen sollte auf das Ziel schießen.Wenn beide treffen, so sollte das Ziel weiter entfernt aufgestellt werden.So würde das Ziel immer weiter nach hinten rücken, bis einer vorbeischoss.

Ah, aber die beiden waren sich absolut ebenbürtig.Jeder Schuss ging mitten ins Schwarze.Die Menge jubelte und das Ziel entschwand immer weiter in der Ferne...Doch dann kam es zu einer Wende.Der fremde Schütze sagte:?Dies ist kein Test. Lasst uns das Ziel noch weiter wegrücken.?Zwar schien es wie Tapferkeit, doch der Schütze verfolgte eine clevere Taktik.

Der Wettbewerb dauerte bereits einige Zeit an und die Arme des Schützen wurdenlangsam aber sicher müde.Solche Präzisionsaufgaben sind viel anstrengender als eine Schlacht.Obwohl er ein geübter Schütze war, war er am Ende seiner Kräfte.Noch immer traf er das Ziel vollkommen akkurat, doch sein Arm begann mehr undmehr zu zittern.Jeder wusste, dass der Prinz kurz vor dem Sieg stand.

Ja, sie hatten immer noch dasselbe Ziel im Visier.Doch der Schütze schlug vor, das Ziel noch weiter entfernt aufzustellen...Viel weiter, als dass ein Kind in Innes Alter jemals darauf hoffen konnte, auch nureinen Treffer zu landen.

Selbst der Schütze mit seinen trainierten Armen schöpfte seine maximaleReichweite aus.Tatsächlich verfehlte er beinahe das Ziel!Dann war der Prinz an der Reihe.

Es war einfach zu weit, als dass der Prinz das Ziel hätte treffen können.Aber Seine Hoheit ließ sich nicht abschrecken.Er spannte die Sehne und schoss hoch in den Himmel hinein.Nicht nur, dass der Pfeil das Ziel erreichte, er traf mitten ins Schwarze!Der Prinz schoss einen Bogen, um seine Reichweite zu erhöhen.Um ein Ziel auf diese Weise zu treffen, bedarf es unglaublicher Fähigkeiten.Doch der Prinz hat es geschafft.Dann wandte er sich an den Schützen und sagte:?Sollen wir das Ziel noch weiter nach hinten versetzen??Der Schütze wirkte so dermaßen geknickt.Er gestand die Niederlage ein und damit war die Sache beendet.

Oh ja, das ist es.

Noch mehr... was?

Ich bin froh, dass dir die Geschichte gefallen hat.Leiste auch weiterhin gute Arbeit, Vanessa.

Ich bin froh, dich bei bester Gesundheit anzutreffen, Vanessa.Du erfüllst deine Kameraden unter den Pegasus-Rittern mit Stolz.Es ist ein Segen, dass du an unserer Seite kämpfst.

Wir alle erfüllen unsere Rollen in diesem Krieg.Du musst mir nicht danken.

Das erfreut mich.Vielen Dank.

Hmm?Oh, du meinst diese Geschichte?

Ah?Weist du, du erinnerst mich an mich selbst vor zwanzig Jahren.

Oh, vergiss es......Ich wünsche dir viel Glück, Vanessa.Ich weis nicht, wohin dies alles führen wird, aber ich bin mir sicher, dass der Prinzdeine Gefühle für ihn kennt.

Bist du sicher?

Nun, tu das, von dem du glaubst, dass es das Beste für dich ist.Wir alle tragen viele Lasten... Für die Heimat, die Familie, für Pflicht und Ehre...Doch letztendlich steht es uns frei, diese Bürden anzunehmen oder abzulehnen.Wenn du glaubst, du bräuchtest spirituelle Führung, sprich mit mir.

Vanessa, wir kämpfen für ein höheres Gut.Wir kämpfen für unsere Heimat, für unsere Freunde und... für uns selbst.